Hannover; Nachdem sich Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten nach langen Verhandlungen auf neue Regeln für die Führerscheinvergabe geeinigt haben, steht fest, dass
verpflichtende Gesundheitstests für Seniorinnen und Senioren vorerst nicht kommen werden. Dafür hatten sich die Liberalen Senioren in Niedersachsen stets vehement eingesetzt und
um Unterstützung geworben. Die neuen Vorschriften müssen nun noch vom Rat der Mitgliedstaaten und vom Plenum des Europaparlaments formal angenommen werden.
Nicole Bracht-Bendt, die Landesvorsitzende der Liberalen Senioren Niedersachsen, erklärte dazu:
„Wir begrüßen, dass dieses leidige, immer wiederkehrende Thema von verpflichtenden Gesundheitstests für Ältere nunmehr endgültig vom Tisch zu sein scheint. Denn es ist nicht
gerechtfertigt, „Alter" expliziet als Sicherheitsrisiko auf deutschen Straßen zu sehen, Alter ist immer individuell zu betrachten. Die Gesellschaft wird älter, aber noch zu keiner
Zeit waren ältere Menschen leistungsfähiger, gesünder und damit auch fahrtauglicher als heute.
Durch Seniorinnen und Senioren gibt es laut der aktuellen deutschen Unfallstatistik kein erhöhtes Unfallrisiko. Sie sind deutlich seltener Unfallverursacher als die Gruppe der
jüngeren zwischen 18 und 24 Jahren. Dennoch wird ein verursachter Unfall von Älteren stärker medial thematisiert und verzerrt damit das Gesamtbild.
Ich appelliere an die Eigenverantwortung von Seniorinnen und Senioren, dass sie im Bedarfsfall freiwillig die angebotenen Gesundheitchecks in Anspruch nehmen und ihre
Fahrtüchtigkeit bestätigen lassen. Ferner biete auch die Verkehrswacht, der ADAC und andere Veranstalter Fahrsicherheitstrainings an. Dies sind gute Angebote, um die eigene
Leistungsfähigkeit zu testen und zu verbessern.“