Verfasser: Vorstand der LiS Niedersachsen, September 2025
Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, fordert, dass sich aufgrund des demografischen Wandels die Generation der Babyboomer (Geburtsjahre 1946 bis 1964) stärker als andere Rentnergenerationen am Gemeinwesen beteiligen müsse.
Die Liberalen Senioren Niedersachsen sprechen sich deutlich gegen das von ihm vorgeschlagene Pflichtjahr für Rentner aus:
Die jetzige Situation des Fachkräftemangels, besonders in bestimmten sozialen Berufen und bei der Bundeswehr, war vorauszusehen. Wir verstehen nicht, warum die erkennbaren Versäumnisse des Staates nun auf die Rentnerinnen und Rentner abgewälzt werden sollen und sie für diesen nicht vorhandenen Weitblick auch noch von Herrn Fratzscher verantwortlich gemacht werden.
……. denn die Babyboomer-Generation hat durch ihren Fleiß die Grundlage für unsere funktionierende Wirtschaft geschaffen. Viele haben ihren Wehr- oder Sozialdienst geleistet und ohne die heutigen Möglichkeiten der Kinderbetreuung für den Nachwuchs gesorgt. Außerdem engagieren sich schon jetzt eine Vielzahl älterer Menschen ehrenamtlich und helfen im familiären Umfeld.
Wir setzen uns für eine Gesellschaft freier Bürgerinnen und Bürger ein. Die Menschen in unserem Land müssen über ihre privaten Angelegenheiten so frei und selbstbestimmt entscheiden können wie möglich.
Warum sind wir Liberale Senioren Niedersachsen gegen den geforderten Boomer-Soli?
Rentnerinnen und Rentner haben in ihrem Arbeitsleben in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt und damit, wie bei Versicherungen üblich, eine Gegenleistung in Form einer Rente zugesichert bekommen. Noch während ihres Berufslebens erhielten sie regelmäßig Rentenbescheide und planten mit diesen Bezügen ihr Leben im Rentenalter. Eine nachträgliche Reduktion ihrer Renten wäre aus unserer Sicht ungerecht und verfehlt den Kern der sozialen Absicherung.
Die Vorschläge von Marcel Fratzscher verschärfen den Generationenkonflikt und führen nicht zu vernünftigen Lösungen für die Zukunft unseres Sozialsystems.